Detox: Meine 3-Tage Saftkur

Nachdem man immer so viel liest über Detox und Saftfasten, habe ich mich vor kurzem entschlossen, dieses Frühjahr selbst so eine Kur zu testen. Ich habe mich fürs Erste entschieden mit einer 3-Tage-Kur zu starten. Dabei habe ich mir die Tage bewusst auf eine ganz normale Arbeitswoche gelegt, um möglichst abgelenkt und beschäftigt zu sein, in der Hoffnung das die Gedanken nicht all zu oft ums Essen kreisen.

Wozu überhaupt Detox?

Detox bedeutet ja schlicht und einfach „entgiften“ und ist vor allem im Frühling sehr beliebt. Vor allem das Saftfasten ist die bekannteste Form von Detoxkuren. Eigentlich ist Saftfasten auch keine neue Methode: das traditionelle Saftfasten nach Buchinger gibt es ja schon sehr lange. Doch was ist dran am Detox? Die häufig beschriebene „Entschlackung“ ist äussert umstritten. Viele Wissenschaftler, sowie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagen, dass es „Schlacken“ im Körper überhaupt nicht gibt.

Allerdings sind Säfte durchweg basisch, so dass eine mehrtägige Kur zur Entsäuerung im Körper beitragen kann. Ausserdem nimmt man während der Kur keine Giftstoffe zu sich, dafür enthalten die Säfte viele Vitamine und Mineralien, aber so gut wie keine Ballaststoffe, so dass die Verdauungsorgane und der Körper für ein paar Tage entlastet werden.

Oft soll eine Detoxkur auch zum Einstieg in einen gesünderen Lebensstil dienen, was ich auch sehr positiv finde. Rein zum „Abnehmen“ ist die Kur nicht geeignet. Man verliert zwar etwas Gewicht, was aber zum grössten Teil nur durch die Entwässerung bedingt ist. Und wenn man danach wieder in eine ungesunde Ernährungsweise zurückfällt, sind die verlorenen Kilos sehr schnell wieder da…

Was für eine Kur habe ich gemacht?

Als ich mich entschlossen habe, die Kur zu machen war die Überlegung erst mal, ob ich selbst entsafte oder eine fertige Kur bestelle. Da ich während der Kur normal gearbeitet habe und bei der Arbeit keine Möglichkeit habe zu entsaften, man ja aber alle 2-3 Stunden einen Saft trinken sollte, habe ich mich für eine fertige Kur entschieden. Nach der Recherche im Internet, hat mir die 3 Tage-Kur von Kale and Me am besten gefallen. Bestellung und Lieferung gingen problemlos über die Bühne ( man kann auch einen Wunschliefertermin angeben) und wenige Tage später konnte ich mit der Kur starten.

Die Kur: Die Kur besteht aus 6 verschiedenen Obst- und Gemüsesäften pro Tag, insgesamt kommt man so auf ca. 2 Liter Saft pro Tag. Die Säfte sind von 1-6 durchnummeriert, so dass man auch immer weiß, welcher Saft als nächstes dran ist. Darüber hinaus soll man viel Wasser oder ungesüssten Kräutertee zu sich nehmen. Alle Säfte sind kaltgepresst, damit die Vitamine und Nährstoffe enthalten bleiben. Zudem sind die Säfte von Kale and Me durch ein spezielles Kaltpasteurisationsverfahren für 4- 5 Wochen im Kühlschrank haltbar. Zusatzstoffe oder Süßstoffe sind selbstverständlich überhaupt nicht enthalten.

Während der Kur: Man erhält zusammen mit den Säften einen kleinen Kurbegleiter. Dort wird erklärt, wie man die Kur durchführen soll: alle 2 Stunden einen Saft trinken, viel Wasser trinken, kein Alkohol, kein Nikotin, kein Koffein. Für den Notfall ist pro Tag 1 Banane erlaubt oder etwas Gemüse-oder Hühnerbrühe.

Recycling: Der anfallende Müll/Umweltbelastung gilt ja oft als Kontrapunkt bei einer vorgefertigten Kur. Ein echter Pluspunkt bei Kale and Me ist, dass es die Möglichkeit gibt, die leeren Saftflaschen kostenfrei mit einem Retourenschein wieder zurückzuschicken!

Die Säfte:  Die Säfte waren alle trinkbar, manche mochte ich mehr und manche weniger…  wirklich süß geschmeckt haben sie alle nicht. Der letzte Saft für abends war die Mandelmilch, mein persönlicher Favorit. Die Mandelmilch versorgt den Körper vor dem Schlafen mit Eiweiss und ist auch von allen Säften am stärksten sättigend, so dass ich nie mit knurrendem Magen eingeschlafen bin. Favorit Nummer 2 war „Rosy Roots“ : ich finde die Kombination aus Rote Beete und Ingwer superlecker. Die beiden grünen Säfte haben mich am meisten Überwindung gekostet. Der eine mit Spinat und Avocado, der andere mit Grünkohl, Spinat und Sellerie. Obwohl ich diese Gemüse zum Essen alle gerne mag, fand ich die Kombination im Saft sehr gewöhnungsbedürftig.

Wie ging es mir während der Kur?

Tag 1: Der Vormittag war super, ich hatte kaum Hunger und war absolut fit und leistungsfähig. Als es dann Zeit zum Mittagessen war, habe ich mir schon schwer getan nur meinen Saft zu trinken und  habe mir noch eine Notfallbanane gegönnt. Nachmittags hat dann der Magen zwischendurch auch richtig geknurrt. Insgesamt habe ich am ersten Tag viel ans Essen gedacht, trotz der Ablenkung bei der Arbeit. Mein Kreislauf war aber ok und ich habe mich fit gefühlt. Abends war ich jedoch sehr müde und bin früh ins Bett.

Tag 2: Morgens war ich wieder fit und auch nicht hungrig, doch bereits im Laufe des Vormittags hatte ich extrem Hunger und habe um die Mittagszeit wieder eine Banane gegessen. Nachmittags kamen Kopfschmerzen dazu und ich habe mich von Stunde zu Stunde schlaffer und weniger leistungsfähig gefühlt. Ab 16 Uhr konnte ich es kaum noch abwarten endlich nach Hause zu können und war froh, dass keine anspruchsvollen Aufgaben mehr anstanden, denn meine Konzentration ging gegen Null… Zu Hause angekommen habe ich mich mit meinen letzten 2 Säften ins Bett verkrochen. Hunger hatte ich nicht mehr wirklich, ich hab mich einfach nur noch schlecht gefühlt. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich am liebsten abgebrochen. Ich glaube, hätte ich nicht die ganzen Säfte für den nächsten Tag schon im Kühlschrank gehabt, wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefalle. Kurz nach 20 Uhr bin ich eingeschlafen.

Tag 3: Ich habe trotz des frühen Schlafengehens gut und lange geschlafen. Der Vormittag verlief auch wieder gut. Aus Angst, dass es wieder so schlimm wird wie am 2. Tag, habe ich um die Mittagszeit auch schon vorbeugend meine Notfallbanane zum Mittagssaft dazugegessen. Aber das Tief kam nicht. Der Hunger war fast weg und ich hatte am Nachmittag sogar einen richtigen Energieschub. Ich habe mich fitt und leicht gefühlt. Ein richtiges Hoch. Der Hunger blieb auch im Laufe des weiteren Tages weg und ich hatte sogar das Gefühl, dass ich so locker noch mehrere Tage durchhalten könnte. DSC00626

Fazit: Der 1. Tag war hungertechnisch schwierig, am 2. Tag hatte ich ein richtiges Tief, erst am 3. Tag ging es aufwärts. Aber wenn ich mir andere Erfahrungsberichte durchlese, ist es wohl meistens so, dass die ersten beiden Tage am schwierigsten sind. Also kann ich das jetzt aus eigener Erfahrung bestätigen 😉  Geschlafen habe ich an allen Tagen gut und hatte nachts, dank der Mandelmilch, auch nie Hunger. Psychische Tiefs hatte ich zum Glück nicht. An zusätzlicher Flüssigkeit habe ich maximal 1,5 Liter geschafft, da schon allein die Säfte 2 Liter ausmachen und ich manchmal das Gefühl hatte einen richtigen „Wasserbauch“ zu haben und trotzdem Hunger. Ein komisches Gefühl…Im Nachhinein ist es aber vielleicht besser sich für die Kur etwas Freiraum zu schaffen und nicht voll im Alltag zu stehen, da man sich dann besser im Falle eines Tiefs auch mal ein bisschen Ruhe gönnen kann.

Was hat sich verändert: Ich habe mich nach Abschluss der Kur leicht und energiegeladen gefühlt. Meine Haut war gefühlt strahlender und besser. Der Bauch war flacher und insgesamt hatte ich knapp 2 Kilo weniger auf der Waage (was aber eigentlich nicht Ziel der Kur sein sollte). Insgesamt bin ich froh durchgehalten zu haben. Und die ersten Mahlzeiten danach konnte ich wieder viel bewusster und besser geniessen als zuvor. Schon allein dafür hat sich der Verzicht gelohnt!

Ich denke ich werde in Zukunft öfter mal einen Entlastungstag mit Säften (dann aber selbst entsaftet) machen. Und spätestens nächsten Frühling werde ich wieder eine Kur machen. Ob wieder 3 Tage oder länger, ob wieder vorgefertigt oder selbst entsaftet, bleibt vorerst noch offen…

Meine Tipps für eine Saftkur:

Vorbereitung: Falls Du selbst auch eine Saftkur machen möchtest, solltest Du schon ein bis zwei Tage vorher darauf achten etwas leichter und kohlenhydratärmer zu essen und möglichst schon auf Zucker und Alkohol verzichten. Du solltest Dir gut überlegen welcher Zeitpunkt für Dich passt: Möchtest Du die Kur in den Alltag integrieren oder Dir lieber ein paar Tage Ruhe dafür gönnen. Möchtest Du lieber selbst entsaften und hast Du auch die Zeit und Möglichkeit dazu oder machst Du lieber eine vorgefertigte Kur?

Nach der Kur: Du solltest unbedingt langsam wieder anfangen zu essen. Am ersten Tag möglichst nicht zu viel und möglichst leicht verdauliche Kost. Am besten mit etwas Obst starten. Und im besten Fall bleibst du danach bei einer gesunden und vollwertigen Ernährung!

Hast Du bereits Erfahrungen mit einer Saftkur? Schreib mir gerne etwas dazu in die Kommentare. Wenn Dir meine Beiträge gefallen, würde ich mich auch total freuen, wenn Du meinen Blog abonnierst und/oder mir auf Facebook folgst.

Ein interessantes Video mit weiteren Infos zu Saftkuren findest Du hier: https://www.youtube.com/channel/UCynrSXZRrugd2z3lelgGrHQ/videos

*Anmerkung: Dieser Beitrag ist keine Kooperation. Die Saftkur von Kale and Me habe ich mir selbst bestellt und bezahlt.

 

 

Ein Kommentar

  1. Ich werde dieses Jahr auch eine machen. Habe mich im Internet gut informiert. Bin mir nur noch nicht sicher von welchem Anbieter ich sie machen soll und ob ich 3 oder 5 Tage machen soll. Was die Saftkur angeht bin ich blutiger Anfänger, allerdings habe ich schon öfters gefastet. Sogar mal für 14 Tage. Also Heilfasten war das.
    Jedenfalls möchte ich jetzt bevor die Weihnachtsschlämmerei beginnt einmal Detoxen.

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